Orvieto – die Stadt auf dem Tuffgestein

Orvieto liegt etwas erhöht auf einem Plateau aus Tuffgestein.
Orvieto – im Südwesten der malerischen Landschaften Umbriens liegt etwas erhöht auf einem im Schnitt etwa 150 Meter hohem Felsplateau aus Tuffgestein das historische Zentrum der geschichtsträchtigen Stadt Orvieto, die mittlerweile rund 20.500 Einwohner zählt. Fast wie auf einem Präsentierteller ist die Stadt schon aus der Ferne sichtbar. Was auf dem ersten Blick verräterisch erscheint, war in der Vergangenheit für mehrere Generationen ein Segen, denn durch die beinahe senkrecht abfallenden Felsen war die Stadt vor feindlichen Übergriffen gut gesichert. Zusätzliche Verteidigungsmauern machten Orvieto zu einer nahezu uneinnehmbaren Festung. Die Ursprünge der Stadt reichen weit bis in vorchristliche Zeiten zurück, als erste Siedler die strategisch günstige Lage für sich erkannten. Sie errichteten erste Siedlungen und begannen schon vor rund 3000 Jahren die ersten Grotten in den weichen Tuffstein zu graben. Über die Jahrhunderte hinweg entstanden rund 1200 Tuffsteingrotten, die in jüngerer Zeit auch zum Teil für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten die Einwohner hier an gigantischen Zisternen, Kellern, Labyrinthen und endlosen Gängen, die sich über die gesamte Fläche des Felsplateaus erstrecken. In der berühmten „Grotte der alten Ölmühle“ finden seit dem Jahre 2002 sogar regelmäßig standesamtliche Trauungen statt.
Orvieto – geschichtlicher Überblick
Orvieto in der Zeit der Etrusker
Von den Anfängen der Stadt gibt es heute nur noch wenige gesicherte Erkenntnisse. Wie einige antike Funde belegen, war die Region schon im siebten vorchristlichen Jahrhundert besiedelt. Es wird jedoch vermuten, dass hier bereits rund 1000 Jahre zuvor in der Bronze- und Eisenzeit Menschen lebten. Die Mehrheit der Historiker geht davon aus, dass es sich bei Orvieto um die etruskischen Stadt Velzna handelt, die zu den zwölf Bundeshauptstätten der Etrusker zählte. Diese Theorie ist jedoch bei einigen Gelehrten umstritten. Auch über die Herkunft der Etrusker wird kontrovers diskutiert. Sicher ist jedoch, dass das Reich um 800 v. Chr. entstanden sein muss und sich erst im ersten vorchristlichen Jahrhundert mehr und mehr – mal freiwillig, mal unfreiwillig – ins Römische Reich eingliederte. Im Großen und Ganzen war die Herrschaft der Etrusker jedoch eine friedliche Zeit für Orvieto und das Gebiet des heutigen Norditaliens. „Mi aviles Katacinas“ („Ich bin Aulus Catacos“) lautet eine Inschrift auf dem Grab eines vermutlich wohlhabenden Bürgers. Die Kombination aus einem römisch-etruskischen Vornamen und einem offensichtlich keltischen Nachnamen lässt auf die Verschmelzung zahlreicher Völker, Ethnien und Kulturen schon zu jener Zeit schließen.
Es waren vermutlich auch die Römer, die der Stadt den Namen Volsinii (später Velzna) gaben und nicht weit entfernt eine Kultstätte errichteten, die Römern und Etruskern gleichsam heilig war. Hier wurden regelmäßig religiöse Riten und Spiele abgehalten. Schon zu Beginn des achten vorchristlichen Jahrhunderts erlebte die Stadt einen beachtlichen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung, der zahlreiche Oligarchen und Gelehrte dazu veranlasste, sich hier niederzulassen. Ihre erste große Blütezeit erlebte die ehemalige Bundeshauptstadt ab dem sechsten Jahrhundert, was sie nicht zuletzt ihrer einzigartigen Lage auf einer natürlichen Festung zu verdanken hatte. Heute können noch zahlreiche etruskische Funde im archäologischem Museum der Stadt (Museo Claudio Faina e Museo Civico) bestaunt werden.
Orvieto in der Zeit der Römer
Nachdem das Zusammenleben mit den verschiedenen Völkern zunächst friedlich verlief, kam es in Orvieto im Jahre 264 v. Chr. schließlich zu einem Sklavenaufstand. Diesen nahmen die Römer noch im gleichen Jahr zum Anlass für einen ersten Angriff, dem der Ort nicht lange standhalten konnte. Trotz der einzigartigen Lage auf dem fast senkrecht abfallenden Vulkangestein hatten die Einwohner der Übermacht des Gegners nicht viel entgegenzusetzen. So gelang es der römischen Armee unter dem Konsul Marcus Fulvius Flaccus (* 315 v. Chr., anderen Quellen zufolge 305 v. Chr., † nach 264 v. Chr.) nach kurzem, jedoch heftigem Widerstand die Stadt vollständig einzunehmen. Die Überlebenden wurden vertrieben und siedelten sich auf Anordnung des Konsuls in Volsinii Novi (heute Bolsena) am Bolsenasee an.
Was jedoch Anlass für den plötzlichen Sinneswandel der Römer ausschlaggebend war und was ihre Aggression gegen die Etrusker, mit denen sie zuvor friedlich Seite an Seite gelebt hatten, hervorrief, ist historisch nicht gesichert und war bereits Anlass für zahlreiche Spekulationen. Einigen Quellen zufolge sollen die Römer mehr als 2000 Statuen von dem naheliegenden Heiligtum entwendet und nach Rom gebracht haben. Vermutlich erhielt der Ort auch zu dieser Zeit den Namen Urbs Vetus („alte Stadt“), der im Laufe der Jahrhunderte zur heutigen Bezeichnung „Orvieto“ verschmolz. Die geplünderte und nahezu vollkommen zerstörte Stadt wurde schon bald nach dem Einfall der Römer neuerrichtet, blieb jedoch auch im Laufe der folgenden Jahrhunderte nicht vor Angriffen der Übermacht verschont. Zuletzt trieben die Römer unter Gaius Julius Cäsar (* 13. Juli 100 v. Chr. in Rom, † 15. März 44 v. Chr. Ebenda) in Orvieto ihr Unwesen.
Orvieto im frühen Mittelalter
Nach dem Zusammenbruch des weströmischen Reichs übernahmen die Goten vorübergehend die Geschicke der Region, bis sie schließlich unter Flavius Belisarius (*um 505, † 565) im Jahre 553 nach einer blutigen und verlustreichen Schlacht von den Byzantinern besiegt wurden. Nach der Gründung des unabhängigen Herzogtum Spoleto im Jahre 570 wurde es noch unter König Alboin (* vor 526, † 28. Juni 572 oder 573 in Verona) in das Reich der Langobarden eingegliedert. Wenig später geriet Orvieto mehr und mehr ins Abseits der historischen Ereignisse und fiel für einige Jahrhunderte in einen Dornröschenschlaf. Aus diesem erwachte die Stadt erst nach der ersten Jahrtausendwende allmählich wieder. Langsam aber stetig ging es mit Orvieto wieder kulturell und wirtschaftlich bergauf. Dank seiner strategisch günstigen Lage konnte Orvieto die Straße von Rom nach Florenz kontrollieren und Handelsreisende mit Zöllen belegen. Durch einen Erlass von Papst Adrian IV. (einer päpstlichen Bulle) wurde Orvieto im Jahre 1157 das Stadtrecht verliehen. Zu dieser Zeit wurde der Ort von einem sog. Podestà regiert, der häufig gleichzeitig auch als Bischof der Stadt und des Bistums fungierte. Meistens stand ihm ein militärischer Gouverneur zur Seite, der als „Capitano del Popolo“ bezeichnet wurde.
Von da an ging es Schlag auf Schlag. Orvieto begann zielstrebig seine Grenzen zu erweitern und herrschte nach siegreichen Schlachten gegen Siena, Viterbo, Perugia und Todi über ein Reich, das vom Val di Chiana bis hin zu den Gebieten um Orbetello und Talamone am Tyrrhenischen Meer reichte. Die Einwohner konnten in dieser Zeit auch die damals mächtige Stadt Florenz als wichtigen Verbündeten für sich gewinnen, die ihrerseits ebenfalls in steten kriegerischen Auseinandersetzungen mit Siena lag. Seine Blütezeit erlebte die kleine Metropole im 13. Jahrhundert als sie etwa 30.000 Einwohner zählte – rund 10.000 mehr als heute und sogar mehr als Rom zu dieser Zeit. In diesen Tagen entstanden in Orvieto zahlreiche Befestigungsanlagen, Türme, Kirchen und Paläste. In der Folgezeit war Orvieto immer wieder Residenz der Päpste, nachdem Clemens VII. (26. Mai 1478 in Florenz, † 25. September 1534 in Rom) während der Plünderung Roms durch deutsche Landsknechte sowie spanische und italienische Söldner ab dem 6. Mai 1527 (dem sog. Sacco di Roma) hierher fliehen musste.
Orvieto im Königreich Italien (1861–1946) und während des Zweiten Weltkriegs
Während der Zeit des sog. Risorgimento (1815 – 1870) war man bemüht, die unterschiedlichen Fürstentümer und Regionen auf dem Gebiet des heutigen Italiens (und einige weitere) zu einem unabhängigen Nationalstaat zusammenzufügen. Orvieto blieb zunächst unter päpstlicher Verwaltung (und Herrschaft) und konnte erst am 12. September 1860 von den „Tiberjägern“ (Cacciatori del Tevere) unter der Führung von Luigi Masi befreit werden. Die schwachen päpstlichen Garnisonen übergaben die Stadt fast widerstandslos und Orvieto geriet zunächst unter die Herrschaft Piemonts. Es folgte ein unruhiger Monat, in dem die tatsächlichen Herrschaftsverhältnisse ungeklärt blieben, bis schließlich nach einer Vereinbarung zwischen dem späteren italienischen Ministerpräsidenten Camillo Benso von Cavour (10. August 1810 in Turin, † 6. Juni 1861 ebenda), dem französischen Außenminister Édouard Thouvenel (11. November 1818 in Verdun, † 18. Oktober 1866 in Paris) und Prinz Napoléon (auch Plon-Plon genannt, * 9. September 1822 in Triest, † 17. März 1891 in Rom) Orvieto nach einer Volksabstimmung am 4. und 5. November 1860 als Teil von Umbrien in das neugegründete Königreich Italien eingegliedert wurde.
Während des Zweiten Weltkriegs war Orvieto und seine Umgebung von großer strategischer Bedeutung. In der Operation „Fall Achse“ des Oberkommandos der Deutschen Wehrmacht reagierten die Truppen der 3. Panzergrenadier-Division, die im Gebiet zwischen Umbrien, Latium (Lazio) und der südlichen Toskana kämpften blitzschnell und besetzen die Stadt gemeinsam mit dem nahegelegenen Viterbo. Die Deutschen nutzten die Flugplätze der Umgebung und planten von hier aus ihren weiteren Vormarsch auf Rom. Nach der Befreiung Roms am 5. Juni 1944 durch amerikanische Truppen unter Mark Wayne Clark zogen sich die deutschen Truppen unter der Führung von Feldmarschall Albert Kesselring zwecks Zeitgewinn in Richtung Umbrien zurück und verteidigten mit ihrer 29. Infanterie-Division die Zufahrtsstraße nach Orvieto. Nur wenig später konnten die Deutschen jedoch von der 78. Infanterie-Division der Briten unter Richard Heseltine mit Hilfe von südafrikanischen Truppen der 6. Panzerdivision vernichtend geschlagen werden. Orvieto selbst wurde von dem deutschen Luftwaffen-Offizier Alfred Lersen als „offene Stadt“ kampflos an die Alliierten übergeben.
Sehenswürdigkeiten in Orvieto (Auswahl)
Der Dom von Orvieto

Die prächtige Fassade des Doms von Orvieto enthält Stilelemente vom 14. bis hin zum 20. Jahrhundert.
Der Dom von Orvieto (Cattedrale di Santa Maria Assunta) zählt zu den absoluten Meisterwerken der gotischen Architektur im Mittelalter. Das ehrwürdige Gotteshaus fungiert als Kathedrale des Bistums Orvieto-Todi und zieht nebst Gläubigen auch Touristen aus aller Welt an. Schon von der Ferne sichtbar, zählt der römisch-katholische Dom zu den Wahrzeichen der Stadt. Ein Blutwunder, das sich 1263 im nahegelegen Bolsena ereignet haben soll, gab den Stadtherren Orvietos Anlass zum Bau der Kathedrale. Während der Wandlung soll aus einer Hostie, die ein Priester, der an der Transsubstantiation (Wesensverwandlung) zweifelte, in Händen hielt, Blut geronnen sein. Tropfen des Bluts befinden sich auf dem Altartuch, das heute noch als Reliquie in einer Seitenkapelle des Doms aufbewahrt wird.
Mit dem Bau wurde bereits im Jahre 1288 unter der Leitung des Architekten und Bildhauers Arnolfo di Cambio (* um 1240 in Colle di Val d’Elsa, † vermutlich 1310 in Florenz), dem späteren Bauherrn des berühmten Palazzo Vecchio von Florenz begonnen. Etwa 20 Jahre später stand der Rohbau, das Dach und die Fassade wurden jedoch erst gegen Ende des 14. Jahrhunderts nach den Plänen von Lorenzo Maitani (* um 1275 in Siena, † 1330 in Orvieto) fertiggestellt. Den Ehrentitel Basilica minor, der ihr einen ganz besonderen Status und eine enge Bindung zum Vatikan zertifiziert, erhielt die Kathedrale erst im Jahre 1889 unter Papst Leo XIII. (* 2. März 1810 in Carpineto Romano, † 20. Juli 1903 in Rom) verliehen. Bis zum Jahre 1986 war die Kathedrale Bischofssitz der Diözese Todi und seitdem der der neugegründeten Diözese Orvieto-Todi.
Die Fassade der mächtigen Kathedrale enthält Stilelemente vom 14. bis hin zum 20. Jahrhundert und wurde mit einer großen, prächtigen Rosette, zahlreichen goldenen Mosaiken und drei großen Bronzetüren versehen. Wann genau mit dem Bau der Fassade begonnen wurde, ist unter Experten umstritten. Es wird vermutet, dass dies zwischen 1290 und 1310 geschah, wobei die Argumente derer, die den Baubeginn vor der Jahrhundertwende vermuten am plausibelsten erscheinen. Nichtsdestotrotz ist eine genaue Datierung nicht ganz irrelevant, da sie Aufschluss darüber ergeben könnte, in wie fern der Baubeginn unter dem Einfluss von Siena stand.
Die aus drei Giebeln bestehende Konstruktion der Fassade im toskanisch-gotischen Stil weist unverkennbar auch die Einflüsse des großartigen Meisters Giovanni Pisano (* um 1248 in Pisa, † um 1315 in Siena), der zuvor ab 1284 als Dombaumeister in Siena Berühmtheit erlangt hatte auf. Die großartigen güldenen Reliefs und Mosaiken entstanden vorwiegend in der Zeit zwischen 1325 und 1330. Im Jahre 1952 fügte Matteo di Ugolino da Bologna das bronzene Lamm Gottes über dem zentralen Giebel und die Bronzestatue des Heiligen Michael über dem Giebel des linken Eingangs hinzu. Die wunderschöne Fensterrose wurde im Jahre 1954 von dem florentinischer Maler, Bildhauer und Architekten Andrea di Cione (genannt Orcagna, * 1320 in Florenz, † 1368 ebenda) hinzugefügt.
Im Inneren des Gotteshauses sind zwei separate Kapellen zu bestaunen deren Fresken von den besten italienischen Künstlern jener Zeit gestaltet wurden. Beachtlich sind vor allem die Darstellungen des Jüngsten Gerichts, an denen die Maler zum Teil mehrere Jahre arbeiteten. Die fünf Glocken des Doms stammen aus der Zeit der Renaissance und wurden in Es-Dur klanglich aufeinander abgestimmt.
Adresse und Kontakt
Opera del Duomo di Orvieto
Piazza del Duomo, 26
05018 – Orvieto (Tr)
Tel.: +39 (0)763 342477
Fax: +39 (0)763 340336
Internetpräsenz: www.opsm.it (italienisch)
Email: opsm@opsm.it
Besichtigungszeiten und Eintritt: siehe www.opsm.it/duomo-di-orvieto-visite-e-orari/
Die Kirche des Heiligen Juvenal von Narni (Chiesa di San Giovenale)

Die römisch-katholische Chiesa di San Giovenale wurde ursprünglich im Jahre 1004 erbaut.
Die römisch-katholische Chiesa di San Giovenale wurde ursprünglich im Jahre 1004 erbaut und beeindruckt vor allem durch ihre fantastischen, noch ausgezeichnet erhaltenen Fresken und Artefakte aus dem 12. und 13. Jahrhundert. San Giovenale ist die älteste Kirche der Stadt und wurde aller Wahrscheinlichkeit nach auf den Überresten eines noch älteren sakralen Baus – vermutlich eines dem Jupiter geweihten etruskischen Tempels – erbaut. Die meisten Historiker sind sich auch in sofern einig, dass hier bereits im 6. Jahrhundert eine frühchristliche Kirche stand. Den einzigen zuverlässigen Hinweis darauf liefert jedoch ein Fresko des Malers Ugolino di Prete Ilario aus Siena, das im Dom von Orvieto bestaunt werden kann. Mehrere reiche Familien der Stadt und deren Umgebung unterstützten großzügig den Bau des Gotteshauses, das im Jahre 1028 erstmals als Pfarrkirche urkundlich erwähnt wurde. Die Inschrift „GUIDO ABAS MCLXX“ über dem Hauptaltar weist darauf hin, dass die Kirche um 1170 zum Mönchsorden Ordine Guglielmino gehörte. Die Mönche verließen jedoch im Jahre 1248 aus ungeklärten Gründen Orvieto und San Giovenale fungierte von da an wieder als Pfarrkirche der Stadt. Nach einer Weihe durch Bischof Giuseppe Marsciano im Jahre 1739 wurde das Gotteshaus von den Augustinern übernommen, ab 1810 von den Franziskanern. Auch diese verließen jedoch 1860 mehr oder weniger unfreiwillig Orvieto und übergaben die Kirche der Diözese Todi.
Die Kirche wurde ursprünglich im romanischen Stil erbaut. An seine kahle Fassade schmiegt sich der Glockenturm. Die halbkreisförmige Apsis an der Ostseite des Gotteshauses wurde im 14. Jahrhundert durch einen rechteckigen, größeren Anbau im gotischen Stil ersetzt. Bei genauerer Betrachtung lassen sich noch die Überreste der romanischen Rundbögen erkennen. Eine Inschrift an der Seitentür weist auf umfangreiche Erweiterungen im Jahre 1497 hin. Während der untere Teil der Kirche noch nahezu im Originalzustand erhalten ist, wurde der obere Teil im Jahre 1825 fast vollständig umgebaut.
Die einzigartigen Fresken aus dem 12. und 13. Jahrhundert wurden im Zuge der Umgestaltung zu einer barocken Kirche im Jahre 1632 vollständig überdeckt und erst vor einigen Jahren wieder von Spezialisten freigelegt. Am meisten beeindruckt vermutlich eine Maestà (eine Darstellung der thronenden Madonna mit dem Jesuskind) aus dem 15. Jahrhundert, bei der byzantinische Einflüsse nicht zu übersehen sind. Dieses als Madonna del Soccorso bekannte Meisterwerk wurde im 16. Jahrhundert von der wohlhabenden Familie Ghezzi gestiftet und erst im 20. Jahrhundert hinter einer Leinwand wiederentdeckt. Wie eine Inschrift an seiner Seite verrät, entstand der byzantinische Marmoraltar im Jahre 1170. Er wurde im 13. Jahrhundert mit fein gearbeiteten Darstellungen der Evangelisten verziert.
Die Kirche des Heiligen Dominikus (Chiesa di San Domenico)

Mit dem Bau der Chiesa di San Domenico wurde bereits im Jahre 1233 begonnen.
Im Jahre 1233, nur zwölf Jahre nach dem Tod des Heiligen Dominikus (* 8. August 1170 in Caleruega bei Burgos, † 6. August 1221 in Bologna), wurde mit dem Bau der ihm geweihten Chiesa di San Domenico begonnen. Der sakrale Bau ist eine der ersten Kirchen des Dominikanerordens überhaupt. Von den ursprünglich drei Schiffen ist heute nur noch die Apsis und das Querschiff erhalten. Der Rest wurde im Jahre 1932 abgerissen. An dessen Stelle entstand hier zunächst die Frauenakademie für Leibeserziehung (Accademia femminile di educazione fisica). Heute beherbergt der Komplex die Antiterrorismo pronto impiego eine Abteilung der italienischen Finanzpolizei (Guardia di Finanza).
Im Inneren der Kirche kann der Stuhl, den Thomas von Aquin (* um 1225 auf Schloss Roccasecca bei Aquino, † 7. März 1274 in Fossanova) während seiner Lehrtätigkeit in Orvieto (1263-1264) benutzte, bestaunt werden. Des weiteren beherbergt die Chiesa di San Domenico das Mausoleum des französischen Kardinals Guillaume de Bray aus dem Jahre 1282, ein Meisterwerk des italienischen Architekten und Bildhauers Arnolfo di Cambio. Wie kürzlich durchgeführte Restaurierungsarbeiten aufzeigten, handelt es sich bei der Madonnenstatue um eine umgearbeitete römische Statue aus dem 2. Jahrhundert vor Christus. Unter dem Chor der Kirche befindet sich die Grabkapelle (Cappella Petrucci), die von Michele Sanmicheli (* 1484 in Verona, † 1559 ebenda) zwischen 1516 und 1523 erbaut wurde. Die dort gefundenen Heiligenstatuen wurden nach den Restaurierungsarbeiten wieder an ihre ursprüngliche Stelle vor dem Altar positioniert.
Der Brunnen des Heiligen Patrick (Pozzo di San Patrizio)

Um den Pozzo di San Patrizio ganz im Osten von Orvieto ranken zahlreiche Mythen und Legenden.
Um den Pozzo di San Patrizio ganz im Osten von Orvieto ranken zahlreiche Mythen und Legenden. Vor allem im italienischen Sprachgebrauch steht Pozzo di San Patrizio häufig für unermesslichen Reichtum, jedoch gelegentlich auch für mühevolle Arbeit, die letztendlich zu nichts führt. Häufig vermischen sich die Erzählungen auch mit den Legenden um den Heiligen Patrick, dem im 5. Jahrhundert auf Station Island, einer Insel im Lough Derg, County Donegal, Irland Christus in einer Höhle den Eingang zur Hölle gezeigt haben soll. Welche der Legenden nun letztendlich schwerer ins Gewicht fällt, tut der Attraktivität des Brunnens als Sehenswürdigkeit keinen Abbruch. Einige Quellen berichten sogar, dass die Legende des irischen Heiligen für den Pozzo di San Patrizio namensgebend war.
Mit dem Bau des mächtigen Brunnens wurde auf Veranlassung von Papst Clemens VII. zwischen 1527 und 1537 begonnen. Dieser war nach der Plünderung Roms im Jahre 1527 (dem zuvor bereits erwähnten „Sacco di Roma“) nach Orvieto geflohen und ließ hier u.a. auch den ersten päpstlichen Palast außerhalb Roms erbauen. Der Brunnen sollte der Stadt im Falle einer Katastrophe oder einer Belagerung ausreichend Wasser liefern. Mit der Planung und Durchführung der aufwändigen Konstruktion wurde Antonio da Sangallo der Jüngere (eigentlich Antonio di Bartolomeo Cordini, * 12. April 1484 in Florenz, † 3. August 1546 in Terni) beauftragt. Die Bauarbeiten wurden im Jahre 1537 während des Pontifikats von Papst Paul III. (* 29. Februar 1468 in Canino, † 10. November 1549 in Rom, Papst vom 13. Oktober 1534 bis zu seinem Tod) fertiggestellt.
Der Schacht wurde von dem Baumeister mit zwei durch getrennte Eingänge zugänglichen Rampen versehen, die sich spiralförmig in die Tiefe des Brunnens winden. Dadurch war es den Trägern möglich, unabhängig voneinander leere und volle Wasserbehälter zu transportieren, ohne sich bei der Arbeit in die Quere zu kommen. Der Durchmesser des 53,15 Meter tiefen Brunnens beträgt an seiner Basis rund 13 Meter. Insgesamt führen 248 Stufen hinab in die Tiefe. Durch die 70 Fenster im oberen Bereich dringt Licht ins Innere des einzigartigen Pozzo di San Patrizio.
Adresse und Kontakt
Pozzo di San Patrizio
Piazza Cahen – Viale Sangallo
05018 – Orvieto (Tr)
Tel. und Fax: +39 (0)763 343768
Internetpräsenz: www.inorvieto.it (englisch und italienisch)
Die Stadt unter der Stadt

Orvieto sotterranea („die Stadt unter der Stadt“) besteht aus einem weit verzweigtem Tunnelsystem.
Nahezu der gesamte Bereich auf dem Plateau, auf dem Orvieto errichtet wurde, birgt unter seiner Oberfläche ein weit verzweigtes System aus Tunneln, die sich bis in die Tiefen des weichen, vulkanischen Tuffgesteins winden. Über Jahrhunderte hinweg konnte Orvieto dies als wohlbehütetes Geheimnis für sich bewahren. Erst seit wenigen Jahren können auch Fremde im Rahmen geführter Touren die Welt unter der Altstadt entdecken und bestaunen. Das verzweigte Labyrinth aus über 1200 Tunneln, Galerien, Brunnen, Treppen, Steinbrüchen, Kellern, unerwarteten Durchgängen, Zisternen und sogar Taubenschlägen hält seit einigen Jahrzehnten Archäologen aus aller Welt in Atem. Ein bekannter Wissenschaftler äußerte unlängst sogar, es handele sich bei dem System weniger um eine unterirdische Stadt, die aus 1200 Kammern bestehe, sondern schon vielmehr um 1200 einzelne Ausgrabungsstätten. Wie auch über der Oberfläche wurden hier für die reicheren Bürger und Adligen regelrechte Paläste unter der Erde errichtet, die zur Versorgung mit geheimen Tunneln mit der Oberfläche verbunden sind. Vom Stadtpalast aus führen einige unterirdische Fluchtwege sogar hinaus bis weit vor die Tore der Stadt. Wie einige archäologische Funde belegen, wurden die ersten Höhlen bereits vor über 3000 Jahren in das Plateau gegraben.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Orvieto (Auswahl)
Die Kirche des Heiligen Andreas (Chiesa di Sant’Andrea e Bartolomeo) wurde auf den Grundmauern einer frühchristlichen Kirche und eines römisch-etruskischen Tempels errichtet. Der markante zwölfeckige Turm wurde zuletzt im Jahre 1926 aufwändig restauriert. Leider wurde bei der Sanierung des Gotteshauses nur wenig Rücksicht auf die Überreste der vorherigen sakralen Bauten genommen.
Der Palazzo Palazzo Vescovile wurde im Jahre 977 von Papst Benedikt VII. in Auftrag gegeben und wurde neben der Kirche Santa Maria Prisca errichtet. Im Erdgeschoss des Paslastes befindet sich das Nationale Archäologische Museum, das u.a. die „Golini-Gräber“ aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Beherbergt.
Der Palazzo Soliano schließt sich unmittelbar an den vorher genannten an und war die Residenz von Papst Bonifatius VIII. (* um 1235 in Anagni, † 11. Oktober 1303 in Rom, Pontifikat von 1294 bis 1303). Der Palast besteht im Großen und Ganzen aus zwei sich überschneidenden Hallen. Er beherbergt das Museo Emilio Greco sowie das Museo dell’Opera del Duomo.
Auswahl wichtiger Persönlichkeiten der Stadt
Erminia Frezzolini

Erminia Frezzolini war eine der bedeutendsten Sopranistinnen des 19. Jahrhunderts.
Die Sopranistin Erminia Frezzolini wurde am 27. März 1818 als Tochter des Bass-Sängers Giuseppe Frezzolini in Orvieto geboren. Bei ihm genoss die junge Erminia auch eine umfangreiche musikalische Früherziehung und ersten Gesangsunterricht. Schon bald erkannte auch der spanische Bariton und Musikpädagoge Manuel Patricio Rodríguez García (*17. März 1805 in Zafra, † 1. Juli 1906 in London) ihr außergewöhnliches Talent und unterrichtete sie in Gesang und Harmonielehre. Später führte sie ihre Studien bei dem Cellisten und Tenor Nicola Tacchinardi (*3. September 1772 in Livorno, † 14. März 1849 in Florenz) fort. Im Jahre 1938 debütierte die erst 19-Jährige am Teatro della Pergola in Florenz in der Rolle der Beatrice di Tenda in der gleichnamigen Oper von Vincenzo Bellini (*22. Dezember 1858 in Lucca, † 29. November 1924 in Brüssel).
Schon schnell erlangte Erminia Frezzolini in ganz Italien einen hohen Bekanntheitsgrad. Umfangreiche Tourneen brachten sie u.a. an die Opernhäuser von Siena und Ferrara, noch bevor sie schließlich unter großem Beifall im Jahre 1839 an der Mailänder Scala (Teatro alla Scala) debütierte. Noch im selben Jahre erfolgten ihre Debüts in Pisa, Reggio nell’Emilia und Perugia. Am 15. Februar 1845 sang sie die Hauptrolle bei der Weltpremiere von Giuseppe Verdis Oper Giovanna d’Arco an der Mailänder Scala. Ab dem Jahre 1845 unternahm Erminia Frezzolini ausgedehnte Konzertreisen nach St. Petersburg, London, Madrid, Wien und Paris sowie durch weite Teile Nordamerikas. Ihr letztes Konzert gab sie im Jahre 1874. Erminia Frezzolini verstarb am 4. November 1884 im Alter von 66 Jahren in Paris.
Luigi Mancinelli

Der Cellist, Dirigent und Komponist Luigi Mancinelli wurde am 5. Februar 1848 in Orvieto geboren.
Der Cellist, Dirigent und Komponist Luigi Mancinelli wurde am 5. Februar 1848 in Orvieto geboren. Der jüngere Bruder des Dirigenten Marino Mancinelli studierte zunächst Komposition bei Mabellini und Cello bei Sbolci in Florenz. Nach seinem Studium widmete sich der junge Mancinelli in erster Linie der italienischen Oper und dem symphonischen Werk Richard Wagners. Nach einigen Enttäuschungen konzentrierte er sich vor allem auf die Kompositionen von Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini und debütierte im Jahre 1874 in Perugia als Dirigent mit Verdis Oper Aida. Sein weiterer Werdegang führte ihn zunächst als Direktor der Musikhochschule nach Bologna, wenig später nach Rom. Luigi Mancinelli unternahm ausgedehnte Auslandsreisen nach Spanien, Großbritannien, Argentinien und schließlich in die Vereinigten Staaten von Amerika wo er bis 1903 zehn Jahre lang an der renommierten Metropolitan Opera in New York tätig war. Als Dirigent trat er insgesamt 531 an der New Yorker „Met“ auf, wo er vor allem Aufführungen deutscher, französischer und italienischer Komponisten musikalisch leitete.
Nur mit mäßigem Erfolg war Luigi Mancinelli auch als Komponist tätig. Aus seiner Feder stammen einige Opern, Kirchen- und Filmmusik und auch ein paar Orchesterwerke. Aufsehen erregte jedoch im Jahre 1931 die Uraufführung seiner Oper Paolo e Francesca am Teatro dell’Opera di Roma, die er bereits 1907 während seiner Zeit in Bologna komponiert hatte. Luigi Mancinelli verstarb am 2. Februar 1921 in Rom. Ihm zu Ehren wurde das Theater in seiner Heimatstadt Orvieto in Teatro Mancinelli umbenannt.
Weitere wichtige Persönlichkeiten Orvietos
Der Komponist und Dirigent Lamberto Baldi wurde im Jahre 1895 in Orvieto geboren. Nach seinem Studium bei Ildebrando Pizzetti in Florenz wirkte er in verschiedenen europäischen Staaten, bevor er 1926 nach Südamerika auswanderte. Bis 1932 lebte und wirkte er in São Paulo u.a. für die Sociedade de Concertos Sinfônicos (Gesellschaft für Symphonische Konzerte) und als Direktor der Radiovereinigung Sociedade Rádio Educadora Paulista. Es folgten weitere Tätigkeiten in Asunción, Montevideo und Buenos Aires. Lamberto Baldi widmete sich zeitlebens vorzugsweise zeitgenössischen Komponisten wie Claude Debussy, Paul Hindemith, Arthur Honegger, Igor Strawinski oder Héctor Tosar. Er starb im Jahre 1979 in Montevideo.
Der Fußballspieler Mario Frustalupi wurde am 12. September 1942 in Orvieto geboren. Ab 1960 spielte er zunächst im Jugendkader, jedoch schon sehr bald in der ersten Mannschaft des Erstligisten Sampdoria Genua. Mario Frustalupi gewann zweimal die italienische Meisterschaft – in der Saison 1971/72 mit Inter Mailand und 1973/74 mit Lazio Rom. Im Jahre 1971 erreichte er mit Inter Mailand das Endspiel im Europapokal der Landesmeister. Mario Frustalupi starb am 14. April 1990 mit nur 47 Jahren in der Nähe der piemontesischen Stadt San Salvatore Monferrato bei einem Verkehrsunfall.
Der ehemalige Leichtathlet Stefano Tilli erblickte am 22. August 1962 in Orvieto das Licht der Welt. Im Laufe seiner fast 20-jährigen Kariere als Sportler nahm er von 1984 bis 2000 insgesamt viermal an den Olympischen Spielen teil. Mit der italienischen Mannschaft gewann er im Jahre 1983 eine Silbermedaille in der 4-mal-100-Meter-Staffel bei den Weltmeisterschaften in Helsinki, 1990 reichte es für Bronze bei den Weltmeisterschaften in Split. Bei den Halleneuropameisterschaften erzielte er zweimal Gold, einmal 1985 im 200-Meter-Lauf in Piräus und einmal 1983 im 60-Meter-Lauf in Budapest. Stefano Tilli führt heute eine Praxis für Physiotherapie und arbeitet gelegentlich als Fernsehkommentator.
Der Ingenieur Andrea Stella wurde am 22. Februar 1971 in Orvieto geboren. Nach seinem Studium der Luftfahrttechnik an der Universität La Sapienza in Rom begann er im Jahre 2000 seine Tätigkeit bei der Scuderia Ferrari, wo er sich u.a. um die Einsatzfahrzeuge von Michael Schumacher kümmerte. 2009 war er für die Rennautos von Kimi Räikkönen zuständig, seit 2010 für die von Fernando Alonso. Als dieser im Jahre 2015 zu McLaren Racing wechselte, folgte Andrea Stella dem ehemaligen Weltmeister (2005 und 2006 mit Renault) und arbeitet seit dem für den britischen Rennstall.
Partnerstädte
Givors, Frankreich
Maebashi, Japan
Bethlehem, Palästina
Aiken, USA
Seinäjoki, Finnland
Kercem, Malta
Avignon, Frankreich
Bürgermeister von Orvieto
Name |
Beginn der Amtszeit |
Ende der Amtszeit |
Partei |
Franco Raimondo Barbabella |
12. Juli 1985 |
12. Juli 1989 |
PCI |
Adriano Casasole |
1. August 1990 |
16. November 1991 |
PCI |
Stefano Cimicchi |
23. Dezember 1991 |
24. April 1994 |
PDS |
Stefano Cimicchi |
25. April 1995 |
12. Juni 1999 |
Centrosinistra |
Stefano Cimicchi |
13. Juni 1999 |
16. Juni 2004 |
Centrosinistra e Lista civica |
Stefano Mocio |
17. Juni 2004 |
21. Juni 2009 |
Centrosinistra |
Toni Còncina |
22. Juni 2009 |
7. Juni 2014 |
Lista civica e PDL |
Giuseppe Germani |
8. Juni 2014 |
8. Juni 2019 |
PD |
Roberta Tardani |
9. Juni 2019 |
im Amt |
Centrosinistra |
Weblinks
Offizielle Internetpräsenz der Stadt (italienisch)
http://www.comune.orvieto.tr.it/
Informationen für Touristen (englisch und italienisch)
Sehr empfehlenswerte Seite mit vielen Informationen über Orvieto (englisch und italienisch)
Bella Umbria. Informationen über Umbrien und die schönsten Reiseziele der Region (mehrsprachig, u.a. deutsch, englisch und italienisch)
Bewerbung um die Aufnahme auf die Liste des Weltkulturerbes…
http://whc.unesco.org/en/tentativelists/344/
…übermittelt vom Ministerium für Kulturgüter und Tourismus (Ministro dei beni e delle attività culturali e del turismo)
Quellen und weiterführende Literatur
- Orvieto. Stephan Steingräber und Giuseppe M. Della Fina, Mainz 2010
- DuMont Kunst-Reiseführer Umbrien. Klaus Zimmermann, Köln 2011
- Comune di Orvieto, December 2014
- Encyclopædia Britannica, 15. Auflage, England 2010
- Orvieto etrusca : arte e storia, Mario Bizzarri, Ceccarelli 1983
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